Frag Esi
Der erste KI-Chatbot einer schweizerischen Behörde
Frag Esi
Frag Esi ist der Chatbot der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht ESA. Sie ist seit Mitte Dezember 2023 online und der erste KI-Chatbot einer schweizerischen Behörde.
Frag Esi beantwortet in natürlicher Sprache Fragen rund um die ESA, die Gründung und Führung von Stiftungen bis hin zu ihrer Auflösung. Momentan spricht Esi Deutsch. Am besten probieren Sie den Chatbot gleich aus: https://fragesi.ch/
Frag Esi als erste Anlaufstelle
Frag Esi soll den Besucherinnen und Besucher der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht als erste Anlaufstelle helfen, einfach und schnell Antworten zu finden. Dabei liefert Frag Esi mittels künstlicher Intelligenz selbstständig Antworten auf der Basis bestimmter, von der ESA vorgegebener Informationen und Dokumente. Sie stützt sich dabei auf die folgenden drei Quellen:
- Die Website der ESA (insbesondere die häufig gestellten Fragen zur Stiftungsaufsicht FAQ oder die häufig gestellten Fragen zu EasyGov),
- Die bisher erschienenen Kommentierungen im Onlinekommentar zum Stiftungsrecht und
- Den Swiss Foundation Code.
Alle diese Daten sind öffentlich und allgemein zugänglich.
Vorteile von Frag Esi
Die Eidgenössische Stiftungsaufsicht hat den Chatbot Frag Esi in der Medienmitteilung vom 25. Januar 2024 vorgestellt. Die ESA führte darin unter anderem aus, dass dank Frag Esi Anfragen von Kundinnen und Kunden schneller beantwortet und das Supportteam dadurch entlastet werde. Das Supportteam, das in Spitzenzeiten bis zu 150 Anrufe am Tag erhalte, solle dadurch mehr Zeit für komplexere und weiterführende Fragen haben.
Nils Güggi, der Leiter der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht, konnte sodann im Magazin „The Philantropist“ das neuste digitale Teammitglied der ESA vorstellen. Güggi führte darin unter anderem aus: „Wir erhalten auf verschiedenen Kanälen Support-Anfragen. Oft wären die Antworten frei verfügbar. Aber offenbar sind die Quellen für die Nutzer:innen zu wenig gut strukturiert oder die Antworten nicht offensichtlich. Esi bietet einen einfachen Zugang. Es ist Google, einfach weitergedacht. Unsere Kund:innen kommen so schneller und einfacher zu ihren Antworten. (…) Unsere Erfahrungen sind positiv. Esi wurde rege benutzt. Es hat 1200 Anfragen beantwortet. (…) Esi konnte 75 Prozent der sinnvollen Fragen beantworten. Wir loggen, d.h. speichern alle Fragen. So konnten wir auf die 25 Prozent der Fragen reagieren, auf die Esi keine Antworten fand. Wir haben die FAQs angepasst. Seither kann Esi viel mehr. (…) Esi hat bisher nicht halluziniert, d.h. Esi hat nicht selbst Antworten auf Fragen erfunden.“ Den gesamte Interview finden sie auf der Seite des Philantropists.
Kurz gesagt: Frag Esi kann natürlich nicht auf alle Fragen eine Antwort geben, aber Esi kann Folgendes:
- Esi arbeitet rund um die Uhr, 24h am Tag, sieben Tage die Woche.
- Esi ist einfach und in natürlicher Sprache zu bedienen.
- Esi gibt unter jeder Antwort immer gleich die Quelle an, auf die sich die Antwort stützt. Die Quellen sind verlinkt. Dies schafft Transparenz und erleichtert es den Kundinnen und Kunden der ESA, die Antworten zu überprüfen.
- Wenn Esi keine Antwort kennt, sagt sie dies und lädt die Nutzerinnen und Nutzer ein, eine E-Mail an die Eidgenössische Stiftungsaufsicht zu senden.
- Letzteres erlaubt es der ESA auch, die zur Verfügung gestellten Informationen passgenau auf die Kundenbedürfnisse anzupassen.
Rückmeldung unserer Kundin ESA
Nils Güggi äusserte sich wie folgt auf Linkedin:
Oliver Wenger, der Leiter der Zentralen Dienste und Mitglied der Geschäftsleitung der ESA, sagte das Folgende:
Medienberichte
Yannick Chavanne berichtete am 17. Oktober 2024 im ICTJournal über fünf Chatbot in der Bundesverwaltung, unter anderem für FragEsi. Der Artikel ist im Original auf französisch erschienen („Cinq chatbots de l’administration fédérale„). Eine deutsche Übersetzung („Diese fünf Chatbots sollen die Bundesverwaltung entlasten„) wurde auf dem Portal IT-Markt publiziert.
Im wissenschaftlichen Artikel „Vertrauensschutz bei fehlerhaften Behördenauskünften durch Chatbots“ von Frau Professor Nadja Braun Binder, Liliane Obrecht und Grace Wittmer, der am 1. Juni 2024 auf Iusnet Digitales Recht und Datenrecht erschienen ist, wird Esi als Beispiel für einen Chatbot erwähnt.
Seit dem 29. Mai 2024 wird Frag Esi in der Projektdatenbank des Kompetenznetzwerks für künstliche Intelligenz CNAI (8. Version vom 29. Mai 2023) des Bundesamtes für Statistik aufgeführt.
Dazu führte Nils Güggi, der Leiter der ESA, auf LinkedIn am 30. Mai 2024 auch aus:
In der Liste der „Swiss Government Chatbots“ von Christian Stocker, wird FragEsi prominent aufgeführt. Das darum, weil «Esi» zurzeit noch der einzige, offizielle Chatbot einer schweizerischen Behörde ist.
Am 17. Februar 2024 stellte die Plattform „smartlegalmarket“ den Chatbot FragEsi vor:
Das Swiss IT Magazine berichtete am 27. Januar 2024 über die Lancierung des Chatbots Frag Esi:
Die Netzwoche berichtete am 26. Januar 2024 über den ChatBot Frag Esi:
Nils Güggi, der Leiter der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht, konnte in einem Interview im Magazin „The Philantropist“ vom 24. Januar 2024 das neuste digitale Teammitglied der ESA vorstellen:
Was andere über Frag Esi sagen
Die Abteilung „Digitale Schweiz“ der Bundeskanzlei gratulierte zur Lancierung von Frag Esi:
Paul Meyrat schrieb bei der Veröffentlichung von Frag Esi:
Reiner Petzold machte am 29. Januar 2024 auf den „Service-Chatbot“ FragEsi aufmerksam:
Technische Aspekte
Frag Esi verwendet als Large Language Modell ChatGPT 3.5 Turbo. ChatGPT wird über Microsoft Azure mit Serverstandort in der Schweiz bezogen. Die in den Chatbot eingegebenen Daten verbleiben damit in der Schweiz. Microsoft verspricht, dass die Eingaben, die Frag Esi erhält und die Antworten, die Frag Esi generiert, nicht mit OpenAI oder Dritten geteilt werden. Microsoft schreibt:
Zusätzlich haben wir ein Anonymisierungstool für Frag Esi programmiert, das seniblere Begriffe im Fragetext vor der Weiterverarbeitung herausfiltert.
Wie funktioniert Frag Esi?
Frag Esi stützt seine Antworten auf Informationen und Dokumente, die von der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht zur Verfügung gestellt wurden (dazu oben).
Wir haben diese Informationen und Dokumente mit ChatGPT verknüpft, indem wir das sog. Retrieval Augmented Generation (RAG) Verfahren verwendet haben. RAG kombiniert zwei Hauptkomponenten, nämlich die Informationsabfrage (Retrieval) und die Textgenerierung. In einem ersten Schritt wird der von der ESA zur Verfügung gestellte Datensatz nach relevanten Informationen durchsucht. Sobald die relevanten Informationen gefunden wurden, werden diese in einem zweiten Schritt von einem Textgenerierungsmodell (ChatGPT) verwendet, um eine kohärente und informative Antwort zu generieren.